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Notion Datenschutz und GDPR/DSGVO
Ich wurde kürzlich angefragt, wie es Notion mit der DSGVO (auch Notion GDPR) hält und wie die Entwicklung zum Privacy Shield Abkommen (Juli 2020) die Nutzung von cloudbasierten Softwarelösungen beeinflusst.
Was vorneweg zu diesem Artikel gesagt werden kann, es besteht ein grosser kultureller Unterschied wie Datenschutz gewichtet wird und ist zudem abhängig davon, wer sich damit befasst:
- Anwender
- potenzielle Anwender
- Unternehmer, die ein geeignetes Tool wollen
- Kunden, die ihre Daten geschützt haben wollen
- Juristen, um die Risiken fürs Unternehmen zu bewerten
- Politische Ebene: Länder haben unterschiedliche Interessen, um ihren nationalen Markt zu schützen und um Industriespionage (auch unter befreundeten Ländern) zu minimieren
Notion befindet sich in einem solchen Spannungsfeld und so auch der Datenschutz Notions. Neben dem kulturellen Unterschied (unabhängig vom Unternehmen) gibt es massive gesetzliche Unterschiede, wie mit persönlichen Daten umgegangen sind. In der EU und der Schweiz sind die gesetzlichen Rahmenbedingungen enger definiert.
Der Artikel soll dir helfen eine Entscheidung in Bezug auf den Datenschutz in deinem Land und Notions Datenschutz geben.
Bildquelle Titelbild: Fotograf Lianhao Qu auf Unsplash
Die an mich gerichtete Frage bezog sich zwar auf Notion, betrifft aber alle Datenverarbeitungsdienstleistungen, die man im Unternehmen verwendet. Es herrscht Verunsicherung darüber, was man als Unternehmen für Verpflichtungen gegenüber den Kunden und Webseitenbesuchern hat und auch, ob man demnächst mit einer Abmahnflut zu kämpfen hat. Was macht man, wenn man verunsichert ist? Man fragt einen Profi. Für diese Frage ist der eigene Jurist, spezialisiert auf Datenschutz, zu konsultieren.
Als juristischer Laie gebe ich hier keine endgültige Antwort, höchstens wie ich als Schweizerin mit Geschäftssitz in der Schweiz, mit Kunden in der Schweiz & EU und in meiner Rolle als Unternehmerin zu einer Einschätzung für mein Business gekommen bin. Und, er soll dir eine Entscheidungsgrundlage liefern, speziell, wie Notion Datenschutz betreibt.
Ist Notion sicher?
Die Sicherheit von Notion umfasst mehrere Aspekte und falls du mit diesem Begriff gegoogelt hast – es gibt keine schnelle Antwort. Denn es kommt darauf an, was du darunter meinst:
- Willst du wissen, ob Notion verschlüsselt ist?
- Willst du wissen, ob Notion eine End-zu-End-Verschlüsselung hat?
- Willst du wissen, wie Notion sein Access-Management und Rechteverwaltung betreibt?
- Willst du wissen, wer sonst noch deine Daten einsehen kann?
- Willst du wissen, ob du Sicherungskopien machen sollst?
- Willst du wissen, welche Daten nicht in Notion gehören?
- Fragst du dich, ist Notion DSGVO konform?
Du siehst, die Ausgangsfrage kann sehr vieles enthalten und das Thema Notion Sicherheit hat seine Berechtigung. Aber, die besteht aus mehreren Facetten.
Notion Datenschutz – Was für Notion auf dem Spiel steht
Man muss sich bei der Frage, wie es Notion mit dem Datenschutz hält, auch vergegenwärtigen, wie wichtig das Thema für Notion selbst ist.
Für Notion ist es essenziell, seinen guten Ruf als vertrauenswürdiges Unternehmen aufrechtzuerhalten. Vertrauen ist für Notion eine wertvolle Währung, die wir Nutzer dem Unternehmen geben.
Notion Datensicherheit:
Überlebenswichtig für Notion als Unternehmen.
- Sicherheit und Vertrauen sind das Basisgeschäft von Notion. Das Risiko für das eigene Unternehmen ist zu hoch und der Verlust von Kunden nicht wiedergutzumachen. Man ist sich dessen also bewusst.
- Dank ihres Wachstums und Finanzierung kann Notion die besten Ingenieure für den Bereich Sicherheit anziehen.
- Die Applikation wird von grossen Unternehmen verwendet. Und deren Legal-Abteilungen haben Überprüfungen vorgenommen. Aber, wohl am ehesten im Zusammenhang mit amerikanischem Recht und nicht EU/CH.
- Notion ist gleich zu behandeln, wie andere Cloudlösungen, die keine End-zu-End Verschlüsselung haben, wie Google Drive.
- Ohne End-zu-End-Verschlüsselung sollten keine sensitiven (Fremd)Daten, wie gesundheits‑, finanz- und juristische Daten, in solchen Anwendungen gespeichert werden.
Meine Notion Erfahrungen sind durchwegs positiv. Persönlich speichere ich keine sensitiven Daten darin, wie Finanzzahlen und Passwörter.
Wenn wir bei Notion ein Service-Ticket beim Support lösen mussten, so kann Notion nicht „einfach“ auf die Inhalte zugreifen. Ich muss sie auf den jeweiligen Workspace berechtigen und diese Zusage erlischt automatisch nach 2 Wochen.
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So geht der Profi das Thema an
Dazu empfehle ich dir das Video von Sabrina Keese-Haufs, sie geht auf die Auflösung des Privacy Shield Abkommens ein.
- Entscheid des Europäischen Gerichtshofs (EuGH), dass das Privacy Shield Abkommen Grundrechte verletzt.
- es gibt keine Möglichkeit, weder durch das Abkommen noch durch Standardvertragsklauseln, sich abzusichern.
- es gibt kaum noch ein Unternehmen, das keine Daten in die USA transferiert. Auch wenn die Server in der EU stehen, und das Mutterhaus in den USA, wird es Zugriffsmöglichkeiten geben und/oder Daten in die USA transferiert.
- Empfehlung: Individuelle (und verständliche) Einwilligungserklärung einholen (jeweils pro Kunde und Tool). Möglicherweise stimmen die Datenschutzbehörden diesem Vorgehen nicht zu.
- Cookie-Banner; beurteilt Sabrina Keese-Haufs als schwieriger als bei direkten Kundenbeziehungen
- Was wird aus ihrer Sicht passieren? Gar nichts, im Sinne von Abmahnungen.
Weiterführendes
Was ist das Privacy Shield Abkommen – Video
Welche Bereiche sind davon betroffen
Um den Einfluss auf mein Business besser zu verstehen, zerlege ich die Thematik zuerst:
- Ich fragte mich, welche Märkte in welchen Ländern ich bediene. Je nachdem muss ich auch die Gesetzgebung meiner Kunden berücksichtigen.
- Danach fragte ich mich, welche Gesetzgebungen das alles sind. In meinem Fall die Datenschutz-Gesetzgebungen der Schweiz, dann meiner Kunden (EU und CH).
Die zweite Frage stellt sich nun im Zusammenhang meiner Dienstleister:
- Wo befinden sich meine Daten und die meiner Kunden?
Viele meiner Dienstleister sind entweder amerikanische Unternehmen oder haben ihr Mutterhaus in Amerika.
Als Beispiel übernehme ich von Sabrina Keese-Haufs: Facebook und der Facebook-Pixel (ein Plug-in zur Identifikation von Webseitenbesuchern):
Zwar werden meine Daten an Facebook in Irland übertragen, aber das Mutterhaus in den USA hat sicher Zugriff auf die Server in Irland und somit wohl auch auf die Daten meiner Kunden.
Die Frage betrifft also drei unterschiedlichen Gesetzgebungen:
- Schweiz
- EU
- USA
Du siehst, das ist komplex! Wir haben hier also Konflikte zwischen den Gesetzgebungen mehrerer Länder.
Zudem hat der EuGH entschieden, dass das Privacy Shield Abkommen europäische Rechte verletzt und hat das Abkommen gekippt. Was für mich als Unternehmerin das Erfüllen der Datenschutzbestimmungen erschwert.
Allerdings kann ich (aus meiner Unternehmer-Sicht) die neue Unsicherheit nicht komplett allein lösen. Dazu ist der Gesetzgeber und die Politik gefragt.
Die Problematik nach unten, also die KMU abzuwälzen, ist das eine, aber das Scheitern des Abkommens ist ein politisches Versagen. Deshalb sehe ich mich nicht dazu verpflichtet etwas zu lösen (was auch nicht machbar ist), was auf einer mir übergeordneten Ebene nicht hinbekommen wurde.
Kommt hinzu, dass die Politik dazu neigt, vorwiegend Verhandlungen im Hinblick auf (grosse) international ausgerichtete Unternehmen zu führen. Die grosse Menge, wir KMUs, gehen da etwas unter.
Es macht schlichtweg keinen (unternehmerischen) Sinn, dass man als Einzelunternehmen die gleichen Einwilligungserklärungen beim Kunden einholen muss, wie ein Konzern innerhalb der EU.
Meiner Meinung nach sollte die Politik das Unternehmertun für KMUs vereinfachen und das Erfüllen des Datenschutzes (was ich gerne tue) in einen realistischen und effizienten Rahmen bringen.
Soviel zu meiner Erwartung an die Politik. Zurück zum Business.
Folgende Business-Bereiche sehe ich davon betroffen und gehe anschliessend vertieft darauf ein.
- Juristische Sachlage – in Bezug auf dich und dein Unternehmen
- Geografie – Serverstandorte
- Philosophie des Unternehmens – deines Dienstleisters
- Firmenhaltung und ‑werte – von dir und deinem Unternehmen
- Welche Daten sind betroffen
- Risikobewertung – du schätzt für dein Business ein, was eintreffen könnte und wie wahrscheinlich das ist
- ungeeignete Anwendungsbereiche
Juristische Sachlage
Die Einschätzung und Handhabungen unterscheiden sich schon mal zwischen der Schweiz und der EU. Abhängig von deinem Geschäftssitz und wo sich deine Zielgruppe befindet, tangiert man das entsprechende Gesetz.
Geografie
Der juristischen Sachlage nachfolgend, stellt sich die Frage, was für ein weiterer Player noch hinzukommt. Hier wird die Anwendung, das Tool, hinzugezogen. Ob Facebook, Hoster deiner Webseite, dein E‑Mail Marketing Provider, Notion – alle haben ihre Server an unterschiedlichsten Orten platziert.
Im Falle von grösseren Unternehmen wie Google und Facebook kommt hinzu, dass die Daten der Kunden zwar «regional» auf Servern gespeichert sind, aber das Mutterhaus befindet sich nicht «regional» und hat somit auch Zugriff auf Server ausserhalb seines Landes. Sprich auch Apple könnte aus Cupertino auf dein Handy und deine Daten in der iCloud zugreifen – egal, wo du bist, mit deinem Handy bist und unabhängig davon, wo der Server für deine Daten in der Cloud steht.
Eine juristische Beratung bezieht die juristische Sachlage mit ein. Als Resultat einer Beratung sollte man eine Auflistung von möglichen Risiken erhalten und im Speziellen die Wahrscheinlichkeit des Eintretens eines Risikos aufgezeigt bekommen. Ich würde auch darauf pochen, konkrete Handlungsempfehlungen zu erhalten, resp. die aktuelle Informationsweise und ‑gehalt (Cookie Notice, Impressum, AGB) überprüfen zu lassen.
Das ist wie das Lesen eines Beipackzettels eines Medikamentes; du entscheidest über die Einnahme oder nicht.
Philosophie des Unternehmens
Du entscheidest, mit welchen Anbietern (E‑Mail Marketing, E‑Mail-Provider, Webhosting, Marketing-Plattformen wie Facebook, Videokonferenzsystem etc.) du zusammenarbeitest. Das Problem ist, dass gewisse Dienstleistungen und Anwendungen von „regionalen“ Anbietern einfach nicht so gut sind wie das „Original“. Auch wenn du die Firmenphilosophie des Unternehmens unter allen findest. Du musst hier selbst eine Nutzen- und (juristische) Risikoabschätzung vornehmen.
Willkommen im Leben eines Unternehmers! Alles ist eine Abwägung und es gibt keine Garantien
Firmenwerte
Deine Firma, deine Regeln – innerhalb der grösseren Regeln …
Du entscheidest, wie du mit deinen Dienstleistern und vor allem deinen Kunden umgehst. Wie transparent willst du über die Verwendung von Daten informieren? Wenn du vorhast, die Kundendaten weiterzuverkaufen, dann tendierst du eher zu einer minimalen Informationspolitik und behandelst deine Kunden als „Nutztiere“.
Damit kann ich mich in keiner Weise identifizieren. Ich will meine Daten bei anderen sicher wissen, weshalb ich das gleich halte. Dieser Haltung folgend, reflektiert sich das in der Information, wie Kundendaten verwendet werden. Was sich dann im Impressum, Datenschutz und den AGBs niederschlägt.
Ist das eine einmalige Sache? Nein!
Ich gehe immer wieder über die Bücher und reflektiere meine Geschäftspraktiken. Sind sie für mich respektvoll und integer? Kann ich das noch stärker in der direkten Kommunikation und der Dienstleistungserbringung zum Ausdruck bringen? Müssen die AGB und das Impressum angepasst werden? Kann auch ganz simpel sein, dass man eine Anwendung, einen Dienstleistungserbringer, gewechselt hat und sich dadurch eine Anpassung ergibt.
Welche Daten sind betroffen
Es können zwei Datenbereiche gezogen werden: die eignen Firmendaten und Inhalte und Kundendaten.
Ob man seine firmeninternen Finanzdaten in Notion führt, ist jedem selbst überlassen. Kommen aber zu den Finanzdaten noch Kundeninformationen hinzu, hat man eine Verantwortung zum Schutz dieser Daten gegenüber Drittpersonen.
Risikobewertung
Eine Risikobewertung schaut sich nicht nur an, welche Daten erfasst werden, sondern setzt alle Faktoren (vorhergehende Kapitel) in einen Kontext und beurteilt das Risiko für das Unternehmen.
Für eine solche Risikobewertung empfehle ich den Beizug eines Juristen.
Man kann sich auch selbst in die Thematik einlesen, die Dynamik verstehen und zu einem Schluss kommen.
Die Risikobewertung umfasst mögliche Risiken und wie wahrscheinlich die eintreffen könnten. Je höher die Wahrscheinlichkeit, desto besser sollte man sich absichern.
Welche Massnahmen zur Absicherung genügen, beantwortet auch wieder der/die Juristin ODER wer sich selbst informieren will, hört in den nachfolgenden Podcast rein und schaut sich anschliessend das Video an.
Ungeeignete Anwendungsbereiche
Alle Anwendungsbereiche, die sensitive und heikle Daten von Personen haben. Das sind z. B.
- Patientendaten
- Finanzdaten zu Personen und Firmen
- Passwortverwaltung
- Klientendaten von Anwaltskanzleien
- sensitive juristische Dokumente
Bildquelle: Fotograf Dayne Topkin auf Unsplash
Technische Aspekte
Notion hat keine End-zu-End Verschlüsselung; wie es E‑Mail, Evernote, Dropbox, Airtable, Google Sheet, Google Doc etc. auch nicht haben.
Die Gründe, weshalb es keine End-zu-End Verschlüsselung in Notion gibt, sind:
- es das Suchen von Daten extrem verlangsamt,
- die Echtzeit-Zusammenarbeit verunmöglicht,
- das spätere Zusammenführen von Anpassungen auf der gleichen Seite von mehreren Usern kaum zu realisieren ist
- das Markieren (Tagging) von anderen Personen fast nicht mehr ermöglicht
Das ist kein alleiniges Problem von Notion, sondern bei allen Cloud basierten Applikationen und ein Offline-Modus steht in den Sternen.
Ich gehe eher davon aus, dass Notion cloud-basiert bleibt.
Es ist also eine Frage, wie wichtig diese Anforderung ist und um welche Daten es sich handelt. Wer zwingend End-zu-End Verschlüsselung benötigt, setzt besser auf eine Eigenentwicklung, die auf eigenen Servern läuft.
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Cloudbasiert oder eigene Serverlösung?
Notion speichert die Daten auf Amazon Servern in den USA. Da die Notion Server in den USA stehen, kann dies für einige Unternehmen bereits ein Ausschlusskriterium sein.
Damit haben vor allem Unternehmen aus der Finanz‑, Verwaltungs- und Gesundheitsbranche ein Problem. Denn amerikanische Unternehmen unterliegen amerikanischem Recht, was amerikanischen Behörden den Zugriff auf ihre Daten grundsätzlich ermöglicht.
Einige Unternehmen wollen ihre Inhalte nicht potenziell mit dem amerikanischen Staat teilen, denn es könnten auch relevante Geschäftsgeheimnisse abgefragt werden.
Gehört dein Unternehmen nicht in die eingangs erwähnten Branchen, steht der Nutzung von Notion prinzipiell nichts mehr viel im Weg.
Wer dennoch auf eigene Lösungen oder eigene Serverspeicherungen setzt, trägt das volle Risiko den Schutz umfassend zu unterhalten und die hohen Kosten.
In den letzten zwei Jahren war die Zahl der Datenschutzverletzungen, die wir weltweit bei Unternehmen mit eigenen Rechenzentren erlebt haben, enorm. Darum wollen jetzt viele in die Cloud wechseln, weil sie dort eine Sicherheit erhalten, die sie sonst nirgendwo bekommen können.
Werner Vogels, Cheftechnologe bei Amazon, Quelle Tagesanzeiger (September 2022)
«Wer seine Daten geschützt haben will, der geht in die Cloud.»,
Christian Hitz, Dozent Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften
Das sei sicherer, als wenn jedes kleine Unternehmen selber versuche, das Firmennetzwerk abzusichern.
Dies bestätigen alle angefragten Cloud-Fachleute und auch Amazon-Cheftechnologe Werner Vogel
Quelle: Tagesanzeiger
Welche Daten nicht anvertrauen?
Auf jeden Fall sollte man Notion nicht für die Passwort-Speicherung nutzen, sondern dafür spezialisierte Programme mit End-zu-End Verschlüsselung nutzen. Ich verwende seit Jahren die Dienstleistung von SecureSafe.
Zudem verwalte ich meine Finanzen (Budgetierung, Einnahmen) nicht in Notion. Das aus dem einfachen Grund, dass Tabellenprogramme definitiv besser dafür geeignet sind (Kalkulationen, Diagramme etc.) und die Buchhaltung nur in spezifischen Anwendungen führe.
Wo sensitive Daten speichern?
Eine Patientenverfügung kann man im privaten Passwortverwalter, wie SecurSafe, abspeichern. Will man sensitive Daten speichern und eine End-zu-End Verschlüsselung, kann man Sync (Canada) oder Tresorit (Schweiz) genauer betrachten. Letztere erfüllen die Auflagen des Schweizer Datenschutzes, die noch strenger als die in der EU sind.
Weiterführende Informationen
Um das Thema Datenschutz in Bezug auf dein Business aus einer praktischen Perspektive zu verstehen, empfehle ich dir den Podcast der Online-Unternehmerin Sandra Holze. Darin hörst du, wie sie das Thema aus unternehmerischer Sicht sieht und was Sabrina Keese-Haufs dazu erwidert (Minute 44:30 bis 59:00). Es ist eine sehr angeregte Diskussion über Sinn und Unsinn.
Du willst auf Nummer sicher gehen und hast noch keine Juristin? Dann kann ich dir Sabrina Keese-Haufs empfehlen. Die Juristin hat sich auf DSGVO und Privacy Shield für Online-Unternehmen spezialisiert und nimmt das Thema Privacy Shield in ihrem YouTube Video vom September 2020 auf.
Notion Datenschutz & Notion DSGVO
Dazu empfehle ich dir die AGBs und Datenschutzbestimmungen direkt bei Notion zu lesen. Im Data Processing Addendum, auf der Seite GDPR (=Notion DSGVO), Kapitel 10 “EUROPEAN SPECIFIC PROVISIONS”, erklärt Notion seine Haltung in Bezug auf die EU und die Schweiz. Schau dort nach, um eine juristisch verbindliche Antwort zu erhalten, wie Notion Privacy lautet.
Da sich diese Texte jederzeit, wie bei allen Dienstleistern, ändern können, verzichte ich auf eine Wiedergabe von Texten.
Zum technischen Aspekt; Notion Mitarbeitende haben, mit Freigabe durch dich, Zugriff auf die Daten. Technisch gesehen haben sie jederzeit Zugriff auf die Daten ihrer Kunden. Was hierbei stört, ich als Kunde kann den Zugriff auf meine Daten durch die Notion-Mitarbeiter nicht steuern, resp. sperren.
Wer heute ein Support-Ticket bei Notion löst (Stand Juli 2022) und Notion zur Problemanalyse auf den Workspace zugreifen muss, muss dies innerhalb der App zuerst freigeben. Diese Freigabe verfällt nach 2 Wochen.
Technisch gesehen, auf Programmierungsebene, kann jedes Unternehmen die Daten ihrer Kunden herausholen. Auch selbst entwickelte Datenbanken die auf lokalen Servern gehostet werden, können durch den IT Support eingesehen werden.
Updates
Notion teilt in ihrer Pressemitteilung vom August 2021 mit, dass sie nun SOC 2 Type 2 compliant sind. Das bedeutet, der Bericht bestätigt das Einhalten von folgenden Standards (nicht übersetzt, damit keine Verzerrung entsteht):
- Strong authentication controls and limited access to data — We complete individual computer audits with JAMF, and we limit access to customer data to those who need it to do their job.
- Continuous controls monitoring and incident response — We run continuous compliance monitoring to ensure that the key configurations our controls rely upon are in place, and that we’re able to quickly respond to any issues that may arise.
- Employee security awareness — We run background checks prior to hiring and provide security training for all employees during onboarding and on an ongoing basis.
Umsetzung im Business
Wie mit anderen Datenverarbeitungsdienstleistern, z.B. Mailprovider, E‑Mail Marketing Provider, Webseiten-Host, Facebook Pixel, Buchhaltungssoftware, Kundendatenbank, etc. ist der Kunde über die Datenverarbeitung zu informieren. Diese Information findet Platz im Firmenimpressum oder in der separaten Datenschutzerklärung.
Ich persönlich folgere aus dem oben erwähnten Video und Podcast für mich; dass ich entsprechend informiere, welche Daten erfasst und für welchen Zweck verwendet werden. Zudem ist es mir wichtig zu informieren, dass keine Daten weiterverkauft werden und bei Zahlungslösungen verwende ich Systeme die keine vertrauliche Daten auf meinen Servern speichern.
Schlussfolgerung
Wir arbeiten in einem Umfeld, wo uns die IT-Infrastruktur über die geografischen und juristischen Grenzen herausfordert. Aber man muss für sich auch abwägen und realisieren, dass die Gesetze alle Unternehmen über den gleichen Kamm scheren. Egal, ob multinational und gross oder klein und Nischen-bezogen. Was nicht wirklich unternehmerisch förderlich ist und zur Verunsicherung beiträgt.
Ich versuche es praktisch und transparent (meinen Kunden gegenüber) zu halten: Ja, deine Daten werden weiterverarbeitet. Zu welchem Zweck ist im Datenschutz nachzulesen.
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