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In 5 Schritten Überforderung meistern und wieder in die Gänge kommen
Oder die Tage, wenn alles wichtig erscheint.
Kennst du das Gefühl, dass dir die Aufgaben über den Kopf wachsen und du keinen Überblick mehr hast?
Bei mir fühlt sich das nach Ertrinken in einem Meer von Aufgaben, Zielen, eigenen Wünschen und Prioritäten an. Und du weisst gar nicht mehr, wo du anfangen sollst.
Das ist Überforderung – die innere Panik, den Anschluss zu verlieren und das nagende Gefühl stets hinterherhinken.
An diesem Punkt musst du dich zuerst der inneren Panik widmen und verhindern, dass die Panik dich nicht weiter ins Gefühl der Hoffnungslosigkeit treibt und du beginnst, an dir selbst zu zweifeln. Diese totale Blockade gilt es zu verhindern.
In diesem Artikel beschreibe ich, wie du Überforderung meistern, wieder zu Klarheit findest, in die Handlung kommst und wie du mit Notion das entsprechende System dazu bauen kannst.
Bildquelle: Eigenproduktion mit Icons von Icons8.
Überforderung meistern – so geht’s
Im Laufe der letzten Jahre der Selbstreflexion und dank Notion, habe ich einen 5‑Schritte-Plan entwickelt, um mich aus diesem Panik-Trott zu lösen
Dieser Plan kann auch mit anderen Anwendungen realisiert werden und nicht zwingend mit Notion. Dieses ist mein Tool meiner Wahl, weil ich seine Flexibilität so schätze.
Schritt 1 – Pause-Taste drücken
Um die Überforderung zu überwinden, musst du deine inneren Waffen strecken. Viele geben in solchen Momenten der Überforderung noch mehr Gas und versuchen durch die To-do-Liste durchzupowern.
So wie ich früher. Früher haute ich einfach meine Aufgaben so schnell wie möglich raus. Alles, was auf die Liste kam, wurde abgearbeitet. Ein grosser Anteil daran war, dass ich als Angestellte wenig Handlungsspielraum hatte, mir Kleinstaufgaben erteilt wurden, die sich ständig änderten und ich wenig Kompetenzen hatte, Projekte in Eigenregie zu führen.
Auch heute stolpere ich manchmal noch über diese Denkweise, mal schnell in 5 Minuten etwas zu erledigen und dann dauert es doch 30 Minuten. Oder die geschätzten 30 Minuten dauern dann doch 60 Minuten. Mehr zum Lösungsansatz, dann später.
Im ersten Schritt musst du dir die Erlaubnis erteilen, einfach innezuhalten. Weitertreten macht die Sahne nicht steif, damit du wieder Boden unter den Füssen bekommst.
Weiterzukämpfen käme einem Kampf gegen Windmühlen an – denn der Kampfplatz ist falsch gewählt.
Für die nächsten 2 Stunden hast du nur eine Verpflichtung – dich auf dich zu konzentrieren.
Schritt 2 – Hirn leeren
Unser Gehirn ist wie ein Computer, worauf mehrere Programme laufen. Gelegentlich muss dieser neu gestartet werden, damit sich der RAM Speicher wieder frisch ordnet.
Überforderung ist das, was passiert, wenn im Gehirn zu viele Programme laufen. Der Speicher wird zu knapp oder ein Programm bleibt in einer Schlaufe hängen und beansprucht für sich zu viel RAM.
Die Lösung?
Bringe alles, was in deinem Gehirn herumgeistert, auf ein Blatt Papier. Mache dies unbedingt analog und nicht digital.
Kippe alles aus deinem Kopf und schreibe es nieder:
- Aufgaben
- Ziele
- Verpflichtungen
- Erinnerungen
- Termine
- Besorgungen
Halte dich nicht zurück. Schwirren da noch ein paar Sorgen mit? Schreib sie auch nieder. Egal, wie gross oder klein etwas ist, lasse nichts aus.
Sobald du alles vor dir siehst, wird es überschaubar.
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Schritt 3 – Priorisieren
Wenn allen Dingen die gleiche Wichtigkeit gegeben wird, wird es unmöglich voranzukommen. Es ist, als ob man mit der gleichen Menge an Konfitüre (deine Energie) ein immer grösser werdendes Stück Brot bestreichen möchte. Die Konfi wird nicht für die gesamte Oberfläche ausreichen.
Es braucht deshalb eine Hierarchie, z. B., indem du die Eisenhower-Matrix anwendest oder das 80/20 Prinzip anwendest.
Hauptsache du ordnest deine Liste nach Wichtigkeit und Relevanz, damit sich daraus eine Reihenfolge ableiten lässt.
Wichtigkeit finden
Hast du das Problem, herauszufinden, was am wichtigsten ist? Es gibt einen Trick!
Falls es für dich schwierig ist, die Wichtigkeit deiner Aufgaben zu definieren (WEIL ALLES WICHTIG IST), bist du bereits wieder zu nahe dran. Es braucht wieder einen Hebel, um mehr Distanz zu gewinnen. Damit man vor lauter Blättern den Wald wieder sieht.
Anstelle nur auf die Aufgaben zu schauen, bringe sie in Kontext zu deinen Zielen:
- Welche Ziele sind wirklich wichtig
- Welche Aufgaben können diesen Zielen zugeordnet werden
- Welche Aufgaben können innerhalb eines Zieles weiter priorisiert werden
Indem du deine Ziele festlegst und weisst, welche am wichtigsten sind, priorisieren sich die Aufgaben von selbst.
Es ist nun möglich, dass du merkst, dass du
- keine Ziele,
- keine klaren Ziele,
- zu viele Ziele oder
- deine Ziele nicht priorisiert hast (guilty myself!)
Faustregel: Je weniger Ziele (aufs Mal), desto einfacher kann priorisiert werden.
Zu viele Ziele sind ein Indiz dafür, dass du auch dort mehr Klarheit benötigst, was für dich relevant ist oder wann sie relevant sein sollen.
Meine Empfehlung:
- Verwende 3 Kategorien der Wichtigkeit: Hoch, Mittel, Tief
- Konzentriere dich pro Jahr auf etwa 3 – 4 Ziele
- Diese erreichst du durch Projekte, pro Quartal sind 3 – 4 Projekte realistisch – priorisiere die Projekte nach den Zielen, auch Projekte innerhalb des gleichen Zieles
- Richte deine Aufgaben auch auf deine Ziele aus. Fokussiere dich pro Tag auf 3 – 4 Aufgaben
- Miss die Zeit, die du für die Aufgaben verwendet hast
Schritt 4 – Planen
Baue Momentum auf
Nun geh durch deine Liste und identifiziere alle Aufgaben, die maximal (!) 5 Minuten in Anspruch nehmen.
Diese Aufgaben sind deine tief hängenden Früchte, die den Ball wieder ins Rollen bringen.
Nichts killt das Gefühl der Überforderung so gut, wenn du 10 Dinge innerhalb von 20 Minuten erledigen kannst. Da fühlst du dich gleich wieder fest mit dem Steuerrad verankert.
Um den Effekt des Momentums zu erhöhen, werde physisch aktiv, indem du z. B. 5 Minuten lang Seil springst, den Hampelmann springst oder eine Plank machst.
Schicke die unteren 20 % über die Planke
Trenne dich von den restlichen Aufgaben auf deiner Liste, indem du dich fragst:
- Was kann ich mir leisten, einfach nicht zu tun?
- Was hielt ich für wichtig, ist aber beim zweiten und dritten Mal Nachdenken eigentlich nicht mehr wichtig?
Den Mut zum Unterlassen oder einfach 20 % deiner Aufgabenliste zu killen, ist auch eine Übungssache. Je mehr du das tust, desto einfacher wird es dir zusehends fallen.
Trick
Wenn du für eine Aufgabe kein Ziel hast, dann solltest du es wahrscheinlich gar nicht erst in Angriff nehmen.
Eventuell hilft es Nein-Sagen-Lernen oder Mustertexte für Absagen zu nutzen, wenn andere Personen (die du kennst) involviert sind.
Planung
Lass uns zusammenfassen, was du bis hierhin erreicht hast:
- Du hast den RAM rebootet und dein Hirn entleert
- Du hast eine umfassende Aufgabenliste auf Papier gebracht
- Du hast die Aufgaben priorisiert, reduziert und die Unnötigen in die Wüste geschickt
Jetzt gehen wir an die Planung.
Fokus: Heute
Wähle eine Handvoll von wenigen Aufgaben, siehe meine Empfehlung oben, die du heute erledigen kannst.
Halte es überschaubar! Du willst nicht gleich wieder in die Überforderung schlittern und für heute beabsichtigst du keinen Picasso abzuliefern.
Wir konzentrieren uns nur darauf, das Momentum wieder aufzubauen.
Fokus: Nächste 3 Tage
Geh durch deine Liste und wähle 3 – 5 Aufgaben für jeden Tag aus. Dabei wählst du 1 – 2 Aufgaben mit höchster Priorität und 2 – 3 mit mittlerer Priorität aus.
Wenn möglich, wähle die Aufgaben, die zu den wichtigsten Projekten gehören, damit in diese Projekte Bewegung kommt.
Fokus: Die Woche
Schliesse die Planung nach dem gleichen Prinzip für die nachfolgenden 4 Tage ab, damit du einen Plan für die nächsten 7 Tage vor dir hast.
Notion & Kalenderplanung
Es ist dir überlassen, wie du deine Papierliste nun in Notion, deinen Kalender überträgst oder auf Papier lässt.
Ich bin dazu übergegangen, mindestens erledigte Aufgaben in Notion zu übertragen. Darin halte ich die verwendete Zeit fest und beschreibe kurz, was ich gemacht habe. Das hilft mir später greifbar zu machen, was ich alles an einem Tag oder einer Woche geschafft habe. Mit dieser Strategie verhindere ich das Gefühl nichts gemacht zu haben und kann später nochmals überprüfen, ob ich einen Planungsfehler machte.
Time-Blocker im Kalender
Mein Kalender beinhaltet hauptsächlich Termineinträge und Time-Blocker zur Erinnerung (z. B. Mittagszeit). Man kann seine Google-Kalender-Einträge mit Notion synchronisieren.
Wenn du weiterhin viel Druck hast oder viele Leute in deinen Kalender Termine buchen, übertrage die Aufgaben mit konkreten Zeitfenstern in deine Agenda.
Meine Aufgabenliste pflege ich in Notion – grundsätzlich ohne Termine. Meistens sind aber nie alle Aufgaben durchgeplant, weshalb ich mir immer stets meine Projekte ansehe und darin eine grobe Aufgabenplanung (in Textform) mache.
Erst wenn ich eine Aufgabe angehen will, ziehe ich den Textblock in die Aufgabenliste rein und versehe sie mit dem entsprechenden Tag/Frist.
Auf diese Weise plane ich dann meine Woche und übertrage meine Termine in Notion, damit Notion die Drehscheibe aller Tätigkeiten ist.
Schau dir meinen Post zur Projektplanung an, falls du noch keines in Notion entwickelt hast oder spar dir die Zeit und erwerbe gleich das Starter-Kit.
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Schritt 5 – Umsetzen
Jetzt hast du Klarheit gewonnen und es geht an die tatsächliche Umsetzung.
- Du musst nicht mehr raten, was heute zu tun ist
- Kein wildes Herumschlagen zwischen x‑Aufgaben
- Kein stete, und anstrengende, Entscheidungsfällung mehr
- Keine Unsicherheit und Überforderung mehr
Fokussiere dich darauf, was vor dir liegt und arbeite deine Liste Schritt für Schritt ab.
Schlussgedanken
Wie du sicher bemerkt hast, hat sich dieser Artikel stark auf den Prozess konzentriert und ein kleiner Teil davon, wie man diesen mit einem Tool (z. B. Notion) unterstützt.
Zu oft nehmen wir an, dass wir ein Tool-Problem haben und versuchen uns mit einem neuen Tool zu helfen.
Aber vor dem Tool kommt der Prozess und vor dem Prozess die Erkenntnis und vor der Erkenntnis die Bestandsaufnahme und erst dann sind wir beim eigentlichen Problem angelangt.
Wenn du ein High-Achiever bist, dann ist die gelegentliche Überforderung unvermeidlich – man schöpft sich zu viel auf den Teller, weil der Appetit so gross war und kann es dann nicht verdauen.
Mit diesem 5‑Punkte-Plan kannst du verhindern, dass die Überforderung überhandnimmt und das Werkzeug dich aus einer solchen selbst herauszuführen.
Wir alle überschätzen, was wir an einem Tag schaffen können.
Und wenn das geschieht, verlieren wir das Vertrauen in unsere Aufgabenplanung (eventuell sogar das Tool), das Erreichen unserer Ziele erscheint nicht mehr realistisch und es wird immer unwahrscheinlicher, dass wir die Dinge erledigen.
Deshalb:
- Senke die Anforderung
- Beuge Überforderung vor
- Erhöhe deinen Output nach dem Prinzip: steter Tropfen, höhlt den Stein
- Und erreiche deine Ziele